XX Мајско саветовање (2024), Том 2 (стр. 147-170)
АУТОР(И) / AUTHOR(S): Wolfgang Rohrbach 
DOI: 10.46793/XXMajsko2.147R
САЖЕТАК / ABSTRACT:
Die fortschreitende Säkularisierung Europas wurde in den letzten Jahrzehnten zu einer unbestreitbaren sozialen Tatsache. Die Trennung von Staat und Kirche, von Religion und Politik gilt heute in weiten Kreisen als grundlegende Errungenschaft der Moderne. Zugleich aber steht Europa in der über 1500 Jahre alten Tradition des Christentums. In der Zentralausschusssitzung des Ökumenischen Rates der Kirche n (9-15.2.2022) wurde u. a. betont. „Europäische Kirchen ringen mit den Auswirkungen einer säkularisierten Gesellschaft auf ihr Leben und Zeugnis.” Einzelne Kirchen können die komplexen Probleme nicht lösen; aber gemeinsam würden sich mehr Chancen als Herausforderungen bieten.
Auf Montenegro bezogen sieht etwa die Hälfte der Bevölkerung (mit höherer Schulbildung) in ökumenischem und kosmopolitischem Denken und Handeln eine Erfolg versprechende Zukunft für ihr Land. Der andere Teil der Bevölkerung Montenegros sieht noch immer in nationalistischen Strukturen und ihren politischen Repräsentanten das Heil und die maximale Unabhängigkeit für ihr Land .Dass aber gerade kleine Staaten externe Partnerschaften für die Sicherung ihres Wohlstands benötigen, wird in populistischer Manier ignoriert. Den betroffenen Politikern scheint eher ihre Position am Herzen zu liegen, über die in der Antike Cäsar sagte: „Lieber in einem gallischen Dorf der Erste sein als in Rom der Zweite.”
Bedienen wir uns zur näheren Erläuterung der Ökumene eines Vergleichs: Stellen wir uns vor, dass alle christlichen Kirchen in einem Hochhaus untergebracht sind. Jede Kirche bewohnt ein Stockwerk. Was nutzt es nun beispielsweise der Kirche im 20.Stockwerk, dass sie zur Stabilisierung ausschließlich Mauern und Fußböden in ihren Räumen verstärkt, wenn das Fundament des gesamten Hauses samt Trägersäulen (die mehrere Stockwerke in den unteren und oberen Bereichen verbinden) gestützt werden müssten. Zahlreiche kirchliche Entscheidungsträger sehen heute in der Ökumene eine Chance, erhaltend und rettend sowie zukunftweisend auf das “Haus” des christlichen Kulturerbes einzuwirken. Dabei ist zu beachten, dass zwar eine wachsende Mehrheit der europäischen Bevölkerung aufgehört hat, an der traditionellen Religionsausübung (zumindest in regelmäßiger Form) teilzunehmen, doch ist der Grad privater religiöser Überzeugungen relativ hoch geblieben.
КЉУЧНЕ РЕЧИ / KEYWORDS:
Aufklärung, Glaube, Kirche, Ökumene, Religion, Vernunft
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